Wie alles begann...

Der erste Kontakt mit der Normandie begann mit der Verschwisterung Institut Rural in Mauvaiville bei Argentan und der Vogelsbergschule in Lauterbach am 31.08.1975. Zu dieser Verschwisterungsfeier waren Offizielle und Gäste aus der Normandie mit zwei Bussen in Lauterbach anwesend. Davon wurde ein Bus mit 45 Gästen hier in Freiensteinau bei Gastfamilien herzlich empfangen und untergebracht.

Für die meisten war es der erste Deutschlandbesuch, der für Gäste und Gastfamilien zu einem unvergessenen Erlebnis wurde. So war es dann auch nicht verwunderlich, dass ein Gegenbesuch erwartet wurde, der am 01. Juli 1976 nun die deutschen Gastfamilien zu den Freunden für einige Tage in die Normandie führte. In der Folgezeit entwickelte sich ein ausgedehnter Schüler- und Praktikantenaustausch der auch manche Schüler und Praktikanten nach Freiensteinau führte.

Im Februar 1977 erhielt der damalige Bürgermeister Johannes Karl von Lauterbach die Nachricht, dass die Jugendgruppe „les pioniers" aus Tourouvre einen Deutschlandbesuch plante und ob die Möglichkeit bestünde, diese Gruppe in Freiensteinau aufzunehmen. Nach kurzer Absprache mit einigen Freunden war die Bereitschaft besiegelt.

Am 01. April 1977 kam die erste Gruppe aus Tourouvre mit ihrem Jugendleiter Bernhard Rose. Sechsundzwanzig Mädchen und Jungen sowie eine Dolmetscherin und ein Ehepaar mit Kind hatten die lange Fahrt sichtlich ermüdet aber gut überstanden und konnten von den hiesigen Gastfamilien empfangen werden. Für die folgenden Tage war ein kleines Programm organisiert, sodass die Tage bis zur Rückfahrt am 08. April schnell vergingen. Die Einladung zu einem Gegenbesuch wurde dankbar angenommen.

Am 21. Juli 1978 starteten 54 Teilnehmer zum Gegenbesuch nach Tourouvre. Seit dieser Zeit finden regelmäßige Fahrten in die Partnergemeinde statt, jährlich im Wechsel, ein Jahr wird Tourouvre besucht, das folgende Jahr findet der Besuch in Freiensteinau statt. Auf privater und Vereinsebene finden ebenfalls Kontakte statt. Seit 1998 wurde die Verschwisterung auf die Ortsteile von Tourouvre ausgeweitet.

Am 08. Juli 1990 fand die offizielle Verschwisterung von Freiensteinau und Tourouvre statt. Aufgrund der Verschwisterung wurde am neu angelegten „Platz von Tourouvre" eine Freundschaftslinde gepflanzt und ein Gedenkstein enthüllt. Im Saal „Zum weißen Roß" unterzeichneten die Bürgermeister Guy Monhée und Johannes Karl die Verschwisterungsurkunde.

Organisiert wird der Austausch vom Deutsch-Französischen Komitee Freiensteinau-Tourouvre und der Gemeinde Freiensteinau. Das Komitee wurde 1983 gegründet zur Organisation der Besuche sowohl in Tourouvre als auch in Freiensteinau: Im Komitee sind auch Vereinsvertreter, Vertreter der Gemeindegremien und der Bürgermeister vertreten.


Tourouvre

Tourouvre liegt in der „Basse-Normandie" im Departement „Orne".

Die Gemeinde hat heute 15 Ortsteile, hierzu gehören:
Tourouvre, Randonnai, Saint-Maurice-lès-Charencey, Moussonvilliers, Beaullieu, La Poterie-au-Perche, Bubertré, La Ventrouze, Lignerolles, Autheuil, Champs, Mormandel, Prepotin, Bivilliers, Bresolettes.

Tourouvre hat ca. 4.000 Einwohner, Freiensteinau hat ca. 3.214 Einwohner.

Tourouvre liegt in der Perche. Die Region des Perche im äußersten Süden der Normandie reicht etwa von L'Aigle im Norden bis Bellème im Süden und Senonches im Osten bis Alencon im Westen. Der Perche ist eine Hügelkette, deren Gipfel bis zu 400 m erreichen und die von Norden nach Südosten einen Halbkreis beschreibt. 1998 wurden 182.000 Hektar zum Parc natural régional du Perche erklärt.

Im Perche gibt es einige ausgedehnte Forste; in den Waldgebieten von Andaine, von Perseigne, von La Trappe, Reno-Valdieu und Bellème wachsten stattliche alte Bäume. Vor allem die hohen schlanken Buchen sind berühmt, die für den Schiffsbau vor mehr als 300 Jahren gepflanzt wurden. Der Waldreichtum der Region ist durch die geringe Fruchtbarkeit der Böden bedingt. Die Hügel des Perche bestehen aus Kreide und Sand, auf denen Schichten aus flinthaltigem Ton lagern. Die undurchlässigen Tonschichten halten die Feuchtigkeit und machen den Boden für den Getreideanbau unbrauchbar. Zahlreiche künstlich angelegte Seen in den Wäldern dienen der Fischzucht. Ein anderer traditioneller Erwerbszweig ist die Pferdezucht.

Der Percheron, ein schweres Arbeitspferd, wird in dieser Gegend gezüchtet. Das Staatsgestüt Haras du Pin, unter Ludwig XIV. gegründet, widmet sich heute neben der Aufzucht von Arbeitspferden vor allem der Zucht von Warmblutpferden für den Sport.


Die Normandie

Die Normandie ist eine Region im Norden Frankreichs. Zur Normandie gehören das untere Seinegebiet (Haute-Normandie) nördlich von Paris, das Land in Richtung Westen (Basse-Normandie) sowie die Halbinsel Cotentin. Zur Haute-Normandie gehören die französischen Départements von Seine-Maritime und Eure, Basse-Normandie besteht aus den Départements Orne, Calvados und Manche. Historisch war die Normandie schon immer eine französische Provinz.

In der Normandie leben 3,2 Millionen Menschen. Die größten Städte sind Rouen (385.000 Einwohner einschließlich Vororten, größter Getreidehafen Europas), Le Havre (247.000 Einwohner, größter franz. Containerhafen), Caen (200.000 Einwohner) und Cherbourg (89.000 Einwohner, größter Hafen der Normandie für den Verkehr über den Ärmelkanal). Früher war Rouen die Hauptstadt der ganzen Provinz, heute ist sie noch Hauptstadt der Haute-Normandie; die Hauptstadt der Basse-Normandie ist Caen.

Die Normandie hat eine Fläche von fast 30.000 km². Die Bevölkerungsdichte beträgt ca. 143,9 Einwohner/km², Küstenlänge ca. 600 km, höchste Erhebung: Mont Picon 365 m,

Wirtschaft: Landwirtschaft, besonders Milchwirtschaft und Tierzucht (Pferde, Rinder), Industrie (Seinetal), Tourismus.

Basse-Normandie (Niedernormandie) ist eine Region in Frankreich. Sie wurde 1956 bei der Teilung der Normandie gebildet. Sie umfasst die Departements Calvados, Manche und Orne. Hauptort der Region ist Caen.

Geografie: Die Region liegt im Ärmelkanal, in den die Halbinsel Cotentin hineinragt. Im Westen grenzt sie bei Mont-Saint-Michel an die Bretagne, im Osten an der Seinemündung an die Haute-Normandie (Obernormandie).

Geschichte: Die Bezeichnung „Normandie" für die Region geht darauf zurück, dass hier die historischen Stätten der Normannen liegen, von wo aus 1066 Wilhelm der Eroberer England eroberte (Schlacht bei Hastings). Hier fand auch im Juni 1944 die Landung der Alliierten an den Stränden Omaha-, Gold und Utah-Beach statt, der Beginn der Befreiung Frankreichs von Deutschland.

Wirtschaft: Die bekanntesten Erzeugnisse der Basse-Normandie sind neben den Rohmilch-Käsesorten Camembert, Pont L'Evêque, Livarot auch der Cidre, Poire und der Calvados.

Das französische Derpartement Orne ist das 61. Departement in alphabetischer Reihenfolge und wurde nach dem Fluss Orne benannt. Es liegt im Norden Frankreichs, in der Region Basse-Normandie.

Die größten Gemeinden des Departements sind:

Alencon: 28.935 Einwohner
Flers: 16.947 Einwohner
Argentan: 16.596 Einwohner
L'Aigle: 8.972 Einwohner
La Ferté-Macé: 6.679 Einwohner


Komitee

Vorsitzende
Ulrike Decker
Steinauer Straße 7
36399 Freiensteinau

Teamvorstand
Waltraud Höhn
Tilla Lotz 
Andrea Quall
Sonja Fehl

Weitere Mitglieder des Komitees sind
Sascha Spielberger (Bürgermeister)
Gernot Schuster
Kim Fehl
Malte Decker
Eric Höhn
Uta Eschke
Hans-Jürgen Karl
Larissa Karl

Vertreter der örtlichen Vereine
Edmund Herchenröder (Feuerwehr)
Angelika Kirchner (Landfrauen)

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